Wann ist ein Handy für Minderjährige das passende Geschenk?

Maik Schulz

Handy für Minderjährige

Bei der Handynutzung von Kindern und Jugendlichen gehen die Meinungen schnell auseinander. Während manche Eltern ihren Nachwuchs möglichst lange von technischen Geräten fernhalten möchten, wollen andere ihre Kinder möglichst schnell mit den Technologien der Zukunft vertraut machen. Neben einem Blick auf das richtige Alter spielen Häufigkeit der Nutzung und eine kluge Wahl von Tarif und Smartphone in die Entscheidung ein.

Das Handy als Kinderspielzeug – sinnvoll oder unnötig?

Wenn es um Geschenkideen für den Nachwuchs geht, werden Smartphone oder Tablet schon mit wenigen Lebensjahren interessant. Die Nutzung kindgerechter Apps oder das Anschauen von Kinderserien und -filmen auf dem Tablet weckt schnell das Interesse der Kleinen und sorgt für die Eltern für eine kleine Entlastung im Alltag.

Spätestens bei Jugendlichen wird ein Handy der neuesten Generation angesagter Marken als Geschenk hoch im Kurs stehen. Kommt der Druck durch Klassenkameraden oder den Freundeskreis hinzu, fällt vielen Eltern das „Nein“ schwer. Während ein eigenes Smartphone in den ersten Lebensjahren Tabu sein sollte, lässt sich im Laufe der Kindheit der Wunsch trotzdem erfüllen, ohne dass die Handynutzung zum Zentrum des kindlichen Lebens wird.

Rahmenbedingungen für eine kluge Handynutzung

Ab dem höheren Kindesalter ist es keine Frage mehr, ob der Nachwuchs überhaupt ein Smartphone erhalten soll – dies ist in unserer Zeit selbstverständlich geworden. Stattdessen rückt die Frage nach der Art des Handys und den Nutzungsgewohnheiten in den Vordergrund. Hierzu einige Tipps:

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1. Eltern sollten sich Zeit nehmen, das Handy technisch sicher einzurichten. Dies umfasst Familienfilter für sensible Inhalte, genauso wie Sperren für eigenhändige Downloads von Apps und anderen Inhalten.

2. Mit einem durchdachten Vertragsabschluss lassen sich Rahmenwerte wie die bereitstehenden Datenmengen von vornherein festlegen. Hierbei können Schwerpunkte auf die Erreichbarkeit des Kindes per Telefon oder der klassischen SMS gesetzt werden.

3. Es muss nicht immer gleich das neueste Markenhandy sein, auch ältere Modelle können über Jahre hinweg den kindlichen Bedürfnissen genügen. Hier ist ein Handyvertrag ohne Handy als sinnvolle Alternative geeignet, was die Vertragskosten zudem reduziert.

4. Unabhängig vom Alter sollte ein offener Austausch über den Medienkonsum des Kindes stattfinden. Dies bedeutet auch, eigene Erwartungen zu schildern und gerade in frühen Jahren einen klaren Zeitrahmen für die Handynutzung vorzugeben.

Ab welchem Alter ein Smartphone verschenken?

Pauschale Ratschläge für das richtige Kindesalter gibt es nicht. Unstrittig ist, dass ein Smartphone im Kinderalter bis zum dritten Lebensjahr als Geschenk ungeeignet ist, da es hier schnell zu Überreizungen kommen kann und die Entwicklung des Kindes gefährdet werden könnte.

Im Kindergartenalter sollten erste Medienkompetenzen gesammelt werden, wofür das Tablet oder Smartphone der Eltern ausreichen dürfte. Dies sollte in einem klaren Zeitrahmen erfolgen, Zeit für andere Spielzeuge und Aktivitäten sollte weiterhin gegeben sein.

Spätestens im höheren Grundschulalter wird die Ausstattung mit einem eigenen Handy zum Standard werden. Viele Eltern wünschen sich dies auch für die bessere Erreichbarkeit der Kinder. Ein günstiges Einstiegshandy mit dem oben beschriebenen Vertrag ohne Handy kann diesen Einstieg erleichtern.

Begleitende Aspekte rechtzeitig ansprechen

Themen wie Energie und Nachhaltigkeit oder der soziale Austausch mit Kindern und Erwachsenen im „realen“ Leben sind begleitende Aspekte, die durch Kauf und Nutzung von Smartphones beeinflusst werden. Hierfür ein kindliches Bewusstsein zu schaffen, ist Eltern anzuraten und geht über die reine Handynutzung hinaus.

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Maik Schulz